Daten fuer alten AEG \"BTY C\" Thyristor?...

Am 01.02.2023 um 20:24 schrieb Helmut Schellong:
On 02/01/2023 16:16, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 31.01.2023 um 23:19 schrieb Leo Baumann:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?
Ich hatte sowas einst als \"Überspannungsabbeißer\" bezeichnet, die ich
in meine Netzteile für die Funktechnik eingebaut hatte.
Wenn an den Netzteilen auf der Ausgangsseite (13,8V 20A) versehentlich
HF einkoppelte, wenn man eine Zimmerantenne oder Handfunke in der Nähe
betrieb, konnte es passieren, dass der Regler die Rohspannung vom
Gleichrichter nur noch 1:1 durchreichte.
Die angeschlossenen Geräte hätten das mit teuren Rauchzeichen quittiert.
Um das zu vermeiden \"biß\" ein gezündeter Thyristor zu und durch den
Kurzschluss sollte idealerweise eine Sicherung fliegen oder \"nur\" das
Netzteil sterben.
http://www.server-alpha.de/diverses/ueberspannungsschutz.jpg

Mir geht die Crowbar in gewisser Weise auf die Nerven.
Diese Schaltung wirkt heute altertümlich und unnötig brutal, als stamme
sie von z.B. 1963.

Ist noch nie jemand auf den Gedanken gekommen, daß heutzutage eine sehr
stark
erweiterte Welt von Bauelementen zur Verfügung steht?
Ich selbst würde jedenfalls keine Crowbar verwenden, sondern eine
moderne, weit überlegene Schaltung.

Die von mir gezeigte Schaltung habe ich so um 1993 gebaut. (5 Stück)
Da für mich nicht der Weg das Ziel war, sollte es möglichst schnell,
einfach und mit vorhandenen Kram aus der Bastelkiste erledigt werden.
 
Hallo Joerg,

Du schriebst am Tue, 31 Jan 2023 14:02:43 -0800:

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er
kann 100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat,

Nennspannung 14,6V?

muss auch der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler
durchlegiert. Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen

Die Spannung der PV-Module liegt dann bei ca. 0,7V* Anzahl der Zellen
in Serie. Für, sagen wir mal max. 15V, was die LiFePO4 vertragen,
dürften also nicht mehr als 21, 22 Zellen in Serie liegen. Solche
Module sollte es fertig geben.

Spannung steigt nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der
gewaehlten Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht
dann das BMS auf und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V

Dann ist die Anlage völlig falsch dimensioniert und der MPPT-Regler
arbeitet entweder sowieso nicht mehr oder enthält einen Step-down-
Konverter ohne Trennung und Absicherung. Chinesisches Fabrikat für Usa?

oder was immer ... *POFF* ... und danach koennen einige Tausender an
Elektronik verloren sein.

Ja, das ist dann ein Risiko.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des
....
Ok, das kommentiere ich besser nicht. Aber eine Dauerladung mit einer
solchen Spannung überstehen auch LiFePO4-Akkus nicht.

--
(Weitergabe von Adressdaten, Telefonnummern u.ä. ohne Zustimmung
nicht gestattet, ebenso Zusendung von Werbung oder ähnlichem)
-----------------------------------------------------------
Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
-----------------------------------------------------------
 
Am 31.01.2023 um 23:02 schrieb Joerg:
On 1/31/23 1:45 PM, Leo Baumann wrote:
Am 31.01.2023 um 22:15 schrieb Helmut Schellong:
Und woher sollen die 1.x mal 50 Ampere Dauerstrom kommen, um die
Sicherung dann nach x Stunden auszuloesen?


Aus dem Starter-Akku des Fahrzeugs.

Fahrzeug? Bist Du dement? Es geht um eine private Solaranlage.

:)

Es ist schon ein fetter Akku vorhanden, in diesem Fall LiFePO4. Er kann
100A Dauerstrom und 300A Spitze liefern. Da der ein BMS hat, muss auch
der Fall abgedeckt werden, wo z.B. der FET im MPPT-Regler durchlegiert.
Dann geht die PV Spannung 1:1 durch an den Akku, dessen Spannung steigt
nun zwar langsamer als sonst, hoert aber bei der gewaehlten
Ladeendspannung nicht auf, zu steigen. Irgendwann macht dann das BMS auf
und die Spannung auf dem 12V Bus schnellt auf 75V oder was immer ...
*POFF* ... und danach koennen einige Tausender an Elektronik verloren sein.

Dieses \"Single-Fault\" Risiko ist nur wenigen Hobby-Solaristen bewusst
und auch Ingenieuren in der Industrie nur selten. Hinzu kommt
schludriges Design vieler MPPT-Regler, die z.B. beim Abklemmen des Akkus
(loser kontakt etc.) spektakular abrauchen koennen. Wenn man danach
wieder anklemmt, koennen dessen FETs kurzgeschlossen sein und dann ist
es auch fuer neu angeschlossene Verbraucher wie eine Zeitbombe.

Ja, genau das Szenario beschäftigt mich auch gerade. Am 24 V Akku hängen
einige 24/7 Verbraucher mit DC/DC Wandlern, die eingangsseitig 18-36 V
erwarten. Wenn die die PV-Leerlaufspannung auf die Mütze kriegen - gute
Nacht!

Ich schwanke noch zwischen Crowbar und einem \"Längsregler\" für den
Überspannungsfall, der dann meinetwegen auf +32 V begrenzt oder so.

Grüße, Renee
 
On 02/01/2023 22:11, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 01.02.2023 um 20:24 schrieb Helmut Schellong:
On 02/01/2023 16:16, Wolf gang P u f f e wrote:
Am 31.01.2023 um 23:19 schrieb Leo Baumann:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?
Ich hatte sowas einst als \"Überspannungsabbeißer\" bezeichnet, die ich
in meine Netzteile für die Funktechnik eingebaut hatte.
Wenn an den Netzteilen auf der Ausgangsseite (13,8V 20A) versehentlich
HF einkoppelte, wenn man eine Zimmerantenne oder Handfunke in der Nähe
betrieb, konnte es passieren, dass der Regler die Rohspannung vom
Gleichrichter nur noch 1:1 durchreichte.
Die angeschlossenen Geräte hätten das mit teuren Rauchzeichen quittiert.
Um das zu vermeiden \"biß\" ein gezündeter Thyristor zu und durch den
Kurzschluss sollte idealerweise eine Sicherung fliegen oder \"nur\" das
Netzteil sterben.
http://www.server-alpha.de/diverses/ueberspannungsschutz.jpg

Mir geht die Crowbar in gewisser Weise auf die Nerven.
Diese Schaltung wirkt heute altertümlich und unnötig brutal, als stamme sie von z.B. 1963.

Ist noch nie jemand auf den Gedanken gekommen, daß heutzutage eine sehr stark
erweiterte Welt von Bauelementen zur Verfügung steht?
Ich selbst würde jedenfalls keine Crowbar verwenden, sondern eine moderne, weit überlegene Schaltung.


Die von mir gezeigte Schaltung habe ich so um 1993 gebaut. (5 Stück)
Da für mich nicht der Weg das Ziel war, sollte es möglichst schnell,
einfach und mit vorhandenen Kram aus der Bastelkiste erledigt werden.

Das ist mir schon klar.
Ich reagiere auch nicht auf Deine Schaltung.jpg, sondern auf das erneute bloße Auftauchen der Crowbar hier.
Das war hier nämlich ein Thema vor vielleicht einem Jahr, mit immenser nervender zeitlicher Ausdehnung.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
On 01 Feb 23 at group /de/sci/electronics in article 87bkmdpb6n.fsf@eswe.dd-dns.de
<s.wi@gmx.net> (Stefan Wiens) wrote:

\"Wolfgang Allinger\" <all2001@spambog.com> writes:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article
k3r4kaF5oaaU1@mid.individual.net <news@analogconsultants.com> (Joerg)
wrote:

On 1/30/23 3:31 PM, Wolfgang Allinger wrote:

On 30 Jan 23 at group /de/sci/electronics in article
k3qv4pF4vekU1@mid.individual.net <news@analogconsultants.com> (Joerg)
wrote:

[...]

Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA
Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA nehmen,
damit er auch immer zuendet. Ich wuesste nur gern, wieviel Strom er
aushaelt, denn ich muss damit eine traege 50A Auto-Sicherung
zuverlaessig zerschiessen. Die Spannung wird er koennen, das sind
weniger als 16V. Es darf nie darueber hinausgehen, sonst geht mir teures
Equipment kaputt.

Um ne Sicherung zu zerlegen ist der Strom und die Spannung nicht so
wirklich wichtig. I²t des Thyristors muss nur größer sein, als das der
Sicherung. Auch Kühlkörper ist nicht wichtig, in den paar ms kommt die
Wärme eh nicht weit. Mussu in den jeweiligen Datenblättern nachlesen.
Mach den Thyr 2x (I²t) so stark wie die Sicherung, dann sollte alles gut
sein.

40A Sicherungen hab ich seinerzeit mit Thyristoren in der 16A klasse
zuverlässig zerlegt :)

Mit der Überlegung kann man den Thyristor wirklich viel kleiner
dimensionieren. Den Stoßstrom muss er natürlich auch aushalten.

ACK

Vollgesteuerte kreisstrombehaftete 12pulsige Brücke, da waren jedesmal 12
Silized Sicherungen hin, als ich Versuche zur Bestimmung der
Wechselrichtertrittgrenze gefahren hab. Son Satz kostete in den 70er
locker in die mehrere hundert DM. Die Thyristoren gingen im 2kDM über die
Theke. Der Lagermuffel wurde schier wahnsinnig. Ich musste extra einen
Schrieb von meinem AL anschleppen, dass das alles seine Richtigkeit hatte.

Die ermittelte WRTG wurde dann mit etwas Sicherheit in die Specs
geschrieben.

Die Freiwerdezeit sollte eigentlich aus dem Datenblatt bekannt
sein; wenn die Grenze nahe ist, sollte man das am Oszilloskop
erkennen und Respektabstand halten. Auslösen einer
Silized-Sicherung beim Kunden ohne triftigen Grund will man
eher nicht.

Genau desterwegen habe ich als Entwickler von diesem Stromrichter die
Werte aufnehmen müssen und latürnich hat es da oft gescheppert.

So wurde damals(tm) die Grenze empirisch ermittelt und dann mit genügend
Sicherheitsabstand ins Manual geschrieben.


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 01 Feb 23 at group /de/sci/electronics in article trdvob$d09u$1@dont-email.me
<remail@gmx.com> (Wolf gang P u f f e) wrote:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?

Ja, hab ich zum 1. mal 1972 im hp2114 Minicomputer gesehen.


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Am 31.01.23 um 23:19 schrieb Leo Baumann:
In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais
abschalten.

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
Überspannung zu vermeiden. Und Thyristoren sind dafür bestens geeignet.
Selbst wenn sie im Einzelfall mal eine Nummer zu klein sind, neigen sie
zum Durchlegieren, was der Wirkung keinen Abbruch tut. Das ist nochmal
wie eine zweite Absicherung.

Releais + Varistor könnte zwar auch gehen. Aber letztere sind nicht
sonderlich genau. Und Releaiskontakte können nach x Jahren auch mal
festgebacken sein. Außerdem spielt man dabei nur Schwarzer Peter. Dann
erwischt es halt den nächsten.


Marcel
 
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:

Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
Überspannung zu vermeiden. Und Thyristoren sind dafür bestens geeignet.

Jau, findet man aber nur in besseren Industriekram und nicht im Radio von Aldi.

Releais + Varistor könnte zwar auch gehen. Aber letztere sind nicht
sonderlich genau. Und Releaiskontakte können nach x Jahren auch mal
festgebacken sein. Außerdem spielt man dabei nur Schwarzer Peter. Dann
erwischt es halt den nächsten.

Waere vielleicht noch eine Ueberlegung ob man nicht auch was mit einem
modernen Mosfet machen koennte. Man braeuchte vielleicht etwas mehr
Schaltung um die Energieversorgung der Ansteuerung sicherzustellen
bis die Sicherung durch ist. Von daher ist ein Thyristor wohl
einfacher.

Olaf
 
Am 02.02.23 um 10:15 schrieb olaf:

Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
Überspannung zu vermeiden. Und Thyristoren sind dafür bestens geeignet.

Jau, findet man aber nur in besseren Industriekram und nicht im Radio von Aldi.

Ich mein die schon in recht normalen PC-Netzteilen gesehen zu haben.

Waere vielleicht noch eine Ueberlegung ob man nicht auch was mit einem
modernen Mosfet machen koennte. Man braeuchte vielleicht etwas mehr
Schaltung um die Energieversorgung der Ansteuerung sicherzustellen
bis die Sicherung durch ist. Von daher ist ein Thyristor wohl
einfacher.

Ich frag mich gerade, wo überhaupt sonst noch Thyristoren eingesetzt
werden. Bei den klassischen Leistungsanwendungen benutzt man doch heute
eher MOSFETs und IGBTs, oder?

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 02.02.2023 um 08:58 schrieb Marcel Mueller:
Am 31.01.23 um 23:19 schrieb Leo Baumann:
In der Zeit bis die 50A-träge durch ist kannst Du auch ein Relais
abschalten.

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
Überspannung zu vermeiden.

Als eine ähnliche \"Brecheisenmethode\" sehe ich das Kurzschließen im
Falle einer Verpolung bei Geräten, deren Gleichspannungseingang leicht
verpolt angeschlossen werden kann.
Dort ist zum Verpolschutz eine Diode über den Spannungseingang
geschaltet, die eine interne Sicherung wegbrennen lässt.
 
Hi Joerg,

Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA
Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA
nehmen, damit er auch immer zuendet.

Ich gehe eher von deutlich mehr aus.

Die 50 A sind Kinderstube für das Teil, die 16 A ohnehin. Wo es
kritisch werden kann ist dI/dt. Das solltest Du bei einer Crowbar
begrenzen und dann natürlich auch den Freilauf nicht vergessen, wenn
die Sicherung durch ist.

Ja, stimmt, avalanche-fest werden die ollen Dinger nicht sein.

Avalance sehe ich gar nicht als Problem. Was Du im Hinterkopf halten
solltest: Die Teile werden auf Wechselspannung mit Sinussignalen
ausgelegt. Insbesondere die Spannungssteilheit beim Auftreten Deiner
Fehler, aber ganz besonders die Crowbaranwendung selbst ziehen im
induktivitätsarmen Gleichspannungsumfeld große Stromsteilheiten nach
sich. Da würde ich unbedingt Vorsorge treffen.

Ansonsten nicht vergessen, so riesige Teile sind eher langsam im
Schalten. da können schon ein paar µs Verzug entstehen. Bei
eintsprechenden du/dt kann das schon sehr lange sein. Ich denke, da
wirst Du mit moderneren und deutlich kleineren Tyristoren, die dafür
flotter unterwegs sind, besser fahren. Die höhere Spannung kann ja
eigentlich nur von den Solarzellen kommen. Die sind ohnehin
strombegrenzt. Solange Du oberhalb der Akkuspannung zündest, müsste also
eine Spannungsbegrenzung ausreichen. Die ließe sich hier durch kräftig
gekühlte MOSFET oder IGBT auch lösen. Erst wenn die warm werden, dann
kann man die Solarpanels gemütlich via Relais abwerfen.

Marte
Marte
 
On 02/02/2023 10:55, Hanno Foest wrote:
Am 02.02.23 um 10:15 schrieb olaf:

  >Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
  >Überspannung zu vermeiden. Und Thyristoren sind dafür bestens geeignet.

Jau, findet man aber nur in besseren Industriekram und nicht im Radio von Aldi.

Ich mein die schon in recht normalen PC-Netzteilen gesehen zu haben.

Waere vielleicht noch eine Ueberlegung ob man nicht auch was mit einem
modernen Mosfet machen koennte. Man braeuchte vielleicht etwas mehr
Schaltung um die Energieversorgung der Ansteuerung sicherzustellen
bis die Sicherung durch ist. Von daher ist ein Thyristor wohl
einfacher.

Ich frag mich gerade, wo überhaupt sonst noch Thyristoren eingesetzt werden. Bei den klassischen Leistungsanwendungen benutzt man doch heute eher MOSFETs und IGBTs, oder?

Ja, und besonders Silizium-Karbid-Power-Halbleiter.

Jedoch gänzlich verschwunden sind Thyristoren nicht.
Ich sah sie im Prüffeld bei meinem letzten Arbeitgeber 2013/14, in Verbindung mit Drehstrom.
Wenn ich richtig erkannt habe, 3 Thyristoren und 3 Dioden in einem steuerbaren Brückengleichrichter.
Gehäuse mit winzigen Riefen rundherum, die in Löcher im Kühlblech eingepreßt waren.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
On 02/02/2023 10:15, olaf wrote:
Marcel Mueller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:

Verschätze dich nicht. Crowbars sind noch mit die effektivste Methode um
Überspannung zu vermeiden. Und Thyristoren sind dafür bestens geeignet.

Jau, findet man aber nur in besseren Industriekram und nicht im Radio von Aldi.

Releais + Varistor könnte zwar auch gehen. Aber letztere sind nicht
sonderlich genau. Und Releaiskontakte können nach x Jahren auch mal
festgebacken sein. Außerdem spielt man dabei nur Schwarzer Peter. Dann
erwischt es halt den nächsten.

Waere vielleicht noch eine Ueberlegung ob man nicht auch was mit einem
modernen Mosfet machen koennte. Man braeuchte vielleicht etwas mehr
Schaltung um die Energieversorgung der Ansteuerung sicherzustellen
bis die Sicherung durch ist. Von daher ist ein Thyristor wohl
einfacher.

Ja, das ist es, was ich in 02/01/2023 20:24 anregte.

Hier gab es mal einen Thread über MOSFET-Typen mit sehr geringer Gate-Spannung.
Weiterhin gibt es Anreicherungs- und Verarmungs-MOSFETs!
Das Wichtigste: Die heutige SMD-Technik, die winzige Aufbauten trotz Komplexität erlaubt.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
On 02/02/2023 16:38, Marte Schwarz wrote:
Hi Joerg,

Danke. Ich habe ein wenig mit rumprobiert. Er braucht satte 100mA Gatestrom, aber das waere kein Problem. Werde ich lieber 200mA nehmen, damit er auch immer zuendet.

Ich gehe eher von deutlich mehr aus.

Die 50 A sind Kinderstube für das Teil, die 16 A ohnehin. Wo es kritisch werden kann ist dI/dt. Das solltest Du bei einer Crowbar begrenzen und dann natürlich auch den Freilauf nicht vergessen, wenn die Sicherung durch ist.

Ja, stimmt, avalanche-fest werden die ollen Dinger nicht sein.

Avalance sehe ich gar nicht als Problem. Was Du im Hinterkopf halten solltest: Die Teile werden auf Wechselspannung mit Sinussignalen ausgelegt. Insbesondere die Spannungssteilheit beim Auftreten Deiner Fehler, aber ganz besonders die Crowbaranwendung selbst ziehen im induktivitätsarmen Gleichspannungsumfeld große Stromsteilheiten nach sich. Da würde ich unbedingt Vorsorge treffen.

Ansonsten nicht vergessen, so riesige Teile sind eher langsam im Schalten. da können schon ein paar µs Verzug entstehen. Bei eintsprechenden du/dt kann das schon sehr lange sein. Ich denke, da wirst Du mit moderneren und deutlich kleineren Tyristoren, die dafür flotter unterwegs sind, besser fahren. Die höhere Spannung kann ja eigentlich nur von den Solarzellen kommen. Die sind ohnehin strombegrenzt. Solange Du oberhalb der Akkuspannung zündest, müsste also eine Spannungsbegrenzung ausreichen. Die ließe sich hier durch kräftig gekühlte MOSFET oder IGBT auch lösen. Erst wenn die warm werden, dann kann man die Solarpanels gemütlich via Relais abwerfen.

Beispiel:
SiC-Trench-MOSFET (Familie, gleiches Gehäuse TO247-4)
2000 V, 123 A kontinu., 2000 A^, 552 W, 9700 pF, 12 mOhm, tdon|tr|tdoff|tf = 16|13|50|24 ns @60A
...
2000 V, 26 A kontinu., 250 A^, 217 W, 1215 pF, 100 mOhm, tdon|tr|tdoff|tf = 2| 3|21| 5 ns @10A

Begleitet meine Ausführung in 02/01/2023 20:24.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
http://www.schellong.de/htm/bishmnk.htm http://www.schellong.de/htm/rpar.bish.html http://www.schellong.de/htm/sieger.bish.html
http://www.schellong.de/htm/audio_proj.htm http://www.schellong.de/htm/audio_unsinn.htm http://www.schellong.de/htm/tuner.htm
http://www.schellong.de/htm/string.htm http://www.schellong.de/htm/string.c.html http://www.schellong.de/htm/deutsche_bahn.htm
http://www.schellong.de/htm/schaltungen.htm http://www.schellong.de/htm/math87.htm http://www.schellong.de/htm/dragon.c.html
 
Wolfgang Allinger schrieb:
On 01 Feb 23 at group /de/sci/electronics in article trdvob$d09u$1@dont-email.me
remail@gmx.com> (Wolf gang P u f f e) wrote:

Ihr Muricans seid brutal - Crowbar :)

Crowbar? Nennt man das echt so?

Ja, hab ich zum 1. mal 1972 im hp2114 Minicomputer gesehen.

Nicht zu vergessen der/die/das handausgelöste Crowbar
in der IBM 1620. Anekdoten darüber füllen Bibliotheken :-]

https://en.wikipedia.org/wiki/IBM_1620

Knapp auf dem Bild erkennbar; rot umrandeter Zugknopf ganz links
auf dem weissen Bedienpult.

--
mfg Rolf Bombach
 
olaf schrieb:
Waere vielleicht noch eine Ueberlegung ob man nicht auch was mit einem
modernen Mosfet machen koennte. Man braeuchte vielleicht etwas mehr
Schaltung um die Energieversorgung der Ansteuerung sicherzustellen
bis die Sicherung durch ist. Von daher ist ein Thyristor wohl
einfacher.

Der Thyristor bleibt eingeschaltet, solange Strom (grösser als
Löschstrom) fliesst, auch wenn die Ansteuerschaltung nicht
mehr ansteuert (da verdampft oder so was).

--
mfg Rolf Bombach
 
Hi Helmut,
Beispiel:
SiC-Trench-MOSFET (Familie, gleiches Gehäuse TO247-4)
2000 V, 123 A kontinu.,

Was willst Du mit solchen Kanonen in diesem Spiel? Jörg braucht weder 2
kV noch 123 A.

> 2000 V,  26 A kontinu.

Auch Fehlbesetzung: Jörg braucht nicht mehr als 100 V und 50 A sollen
bereits eine Sicherung ausblasen. Da geht man nicht mit 2 kV MOSFET ins
Rennen.

Marte
 
Hanno Foest schrieb:

> Ich frag mich gerade, wo überhaupt sonst noch Thyristoren eingesetzt werden. Bei den klassischen Leistungsanwendungen benutzt man doch heute eher MOSFETs und IGBTs, oder?

Ich frage mich, inwieweit die GTO-Thyristoren noch in grossen
Umrichtern verwendet werden. Die Beschaltung ist ja recht grotesk.
IGBT sind etwas lahm im Ausschalten. Da gibt es auch gemischte
Vollbrücken, halb mit IGBT und halb mit MOSFET, etwa in Solar-
Wechselrichtern.

--
mfg Rolf Bombach
 
Joerg schrieb:
On 1/31/23 2:20 PM, Rolf Bombach wrote:

Für sicheren Kaltstart 4 V Gatespannung einplanen.


Kein Problem, aber wieviel Gatestrom halten solche fetten Thyristoren denn maximal aus?

Bei älteren Thyristoren, 2N3870 ff, 35 A, wird eine maximale durchschnittliche
Gateleistung (10 ms Mittlung) von 0.5 W angegeben. Bei (relativ :-])neueren
\"Frequenz-\" Thyristoren, S7310 ff, 2 W. Gepulst 40 W bei max 10 us.

> 4V waere schlecht, dann kann ich wohl nicht einfach eine dicke Zenerdiode von V+ zum Gate benutzen. Mist, schon wieder eine TL431 Chose.

Schau dir \"industrielle\" Schaltungen für Thyristor-Crowbars an. Da
wird idR ein PNP-Transistor zur Ansteuerung in Emitterschaltung
eingesetzt. 4 V gelten eh für irgend einen MIL-Temperaturbereich,
-65 °C oder so was. Bei -25 °C max eher bei 2 V.
Von diesen Kaltstartprobleme scheinen eher Ausreisser betroffen
zu sein, der Unterschied zwischen den \"max\" und den \"typ\" Werten
ist riesig. Der kann im unteren Temperaturbereich beim Gatestrom
einen Faktor 6 und der Gatespannung einen Faktor 3 ausmachen.
Beim Haltestrom sieht es ähnlich aus. Bei moderneren Thyristoren
mag das besser sein.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 02/05/2023 16:47, Marte Schwarz wrote:
Hi Helmut,
Beispiel:
SiC-Trench-MOSFET (Familie, gleiches Gehäuse TO247-4)
2000 V, 123 A kontinu.,

Was willst Du mit solchen Kanonen in diesem Spiel? Jörg braucht weder 2 kV noch 123 A.

2000 V,  26 A kontinu.

Auch Fehlbesetzung: Jörg braucht nicht mehr als 100 V und 50 A sollen bereits eine Sicherung ausblasen. Da geht man nicht mit 2 kV MOSFET ins Rennen.

Es geht um Crowbar generell.
Ob es dazu mittlerweile (Jahrzehnte) nicht etwas Besseres gibt.

Der Thread hat sich längst vom eng gefaßten Ursprungsthema entkoppelt!
Es ist ein Sub-Thread geworden.
Es wurde von Relais-Anwendung, historischen Crowbar-Anwendungen, etc. geredet.

Vollständiger Text:
-------------------
|Beispiel:
|SiC-Trench-MOSFET (Familie, gleiches Gehäuse TO247-4)
|2000 V, 123 A kontinu., 2000 A^, 552 W, 9700 pF, 12 mOhm, tdon|tr|tdoff|tf = 16|13|50|24 ns @60A
|...
|2000 V, 26 A kontinu., 250 A^, 217 W, 1215 pF, 100 mOhm, tdon|tr|tdoff|tf = 2| 3|21| 5 ns @10A
|
|Begleitet meine Ausführung in 02/01/2023 20:24.

Die letzte Zeile zeigt auf einen Inhalt, der den Sub-Thread verdeutlicht.
Vorstehend steht \'Beispiel:\', und eine beispielhafte MOSFET-Familie.

https://www.infineon.com/cms/en/product/power/mosfet/silicon-carbide/discretes/?gclid=EAIaIQobChMIn7aG1Yb__AIVTYxoCR0A_QWkEAAYASACEgKTWvD_BwE&gclsrc=aw.ds

Fast alle Karbid-MOSFETs dort haben >=1200 V Spannungsfestigkeit.
Das ist ein Problem! Braucht man nicht und man kann daher gar keinen solchen MOSFET auswählen!?

Solche Transistoren gibt es für 10..20 EUR, 100 A für 32 EUR.

https://urldefense.proofpoint.com/v2/url?u=https-3A__cms.wolfspeed.com_app_uploads_2020_12_C3M0021120K.pdf&d=DwIGAg&c=vY6N1du11amUSmqXT2U6Yqw6I-si6nWulSErsUHFzRg&r=Vsd0wO-QhHuOn_uef9GFTpTKbojymn6C_HPCMlXjhwY&m=bJHv0avYVX6LRL-XnsBN0VM1ePY1YEm6VwOeUL7FL74&s=pwmQUIpm4yh9UWdOo5j-Um_G7PwC5ACaMVgNx5nfuNY&e

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Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm http://www.schellong.de/c2x.htm http://www.schellong.de/c_padding_bits.htm
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